Schloss Fürstenstein
Das Schloss Fürstenstein, gelegen in Wałbrzych in Niederschlesien, ist eines der größten und schönsten Schlösser Polens. Umgeben vom malerischen Fürstensteiner Landschaftspark birgt es in seinen Mauern eine reiche Geschichte, zahlreiche Geheimnisse sowie ein beeindruckendes architektonisches Erbe. Das Schloss verfügt über Rampen und Aufzüge, die es Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Rollstuhl ermöglichen, die meisten Säle und Zimmer zu besichtigen. Bei einem Besuch dieser sehr bekannten Touristenattraktion müssen Tickets nicht im Voraus gekauft oder die eingeschränkte Mobilität vorher gemeldet werden.
Anfahrt zum Schloss Fürstenstein

Ein großer Parkplatz befindet sich etwa 500 Meter vom Eingang des Schlosses entfernt. Diese Entfernung kann problematisch sein, daher lohnt es sich, zu versuchen, einen der wenigen Behindertenparkplätze direkt am Haupteingang zu ergattern, von denen es drei mit blauen Parkausweisen gibt. Die Chance, dort einen freien Platz zu finden, ist jedoch gering. Wenn man dem Parkplatzpersonal mitteilt, dass man im Rollstuhl unterwegs ist, konnte man in unserem Fall sehr nah an die Kasse und das imposante Tor heranfahren und aussteigen. Außerdem wurde ein zusätzlicher Parkplatz für unser Auto gefunden.
Der Weg zum Schlossgebäude ist recht anspruchsvoll, da er mit unebenem Kopfsteinpflaster ausgelegt ist, was bei einem jahrhundertealten Denkmal aber kaum überrascht.
Besichtigung des Schlosses Fürstenstein

Als Rollstuhlfahrer beginnt die Besichtigung des Schlosses Fürstenstein an der Wachstation gegenüber dem Eingang für gehfähige Besucher. Dort erhält man ein Audio-Set, mit dem man Details zu jedem Ort, an dem man sich gerade befindet, erfahren kann. Von dort führt uns ein Sicherheitsmitarbeiter zum Aufzug, mit dem wir problemlos in den ersten Stock gelangen. Wir werden informiert, dass wir nach dem Besuch dieses Stockwerks den Wachmann benachrichtigen und uns am Aufzug einfinden sollen. Dieses einfache Verfahren gilt auch für den zweiten und dritten Stock und funktioniert sehr reibungslos.
Was die Barrierefreiheit der einzelnen Räume betrifft, so können fast alle mit dem Rollstuhl besichtigt werden. Manchmal führen kleinere oder größere Stufen hinein, aber neben den höheren Stufen gibt es ausklappbare Rampen mit dem Hinweis, bei Bedarf das Sicherheitspersonal um Hilfe zu bitten.
Während der Besichtigung fiel mir auch eine für Rollstuhlfahrer geeignete Toilette auf.
Eindrücke vom Schloss Fürstenstein

Wenn man das Schloss Fürstenstein von der Vorderseite sieht, macht es nicht den Eindruck, besonders groß zu sein. Erst wenn man die einzelnen Räume besichtigt, wird klar, dass es doch sehr umfangreich ist. Die Anzahl der Zimmer, ihre Ausstattung und vor allem der wunderschöne Maximiliansaal lassen uns spüren, dass wir an einem außergewöhnlichen Ort sind. Sehr wichtig ist auch das Audiosystem, das die Geschichte jedes Ortes erzählt, an dem man sich befindet. Ohne Eile kann man jeden Winkel erkunden und verschiedene Details aus dem Leben der Fürstin Daisy und der Familie Hochberg, den ursprünglichen Besitzern des Schlosses Fürstenstein, erfahren.
Die gesamte Besichtigung dauert über eine Stunde und ist sicher keine verlorene Zeit. Neben dem Schloss gibt es Aussichtsplattformen und den Eingang zu den unterirdischen Gewölben. Leider ist es Rollstuhlfahrern aufgrund von Treppen nicht möglich, diese zu betreten. Etwa 400 Meter vom Schloss entfernt befindet sich ein Aussichtspunkt, dessen Barrierefreiheit mir jedoch nicht bekannt ist.
Zusammenfassend ist das Schloss Fürstenstein trotz seiner historischen Bauweise relativ gut an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst. Obwohl einige Einschränkungen bestehen bleiben, kann man mit Hilfe des freundlichen Personals seine Atmosphäre, Geschichte und Architektur voll genießen. Es ist ein großartiges Beispiel dafür, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität große Meisterwerke der Vergangenheit besichtigen können. Dieser Ort wird mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben.




