Kopfsprung ins Wasser
Ein unglücklicher Kopfsprung ins Wasser ereignete sich am 16. August 1997 in Rokitki, einem kleinen Ort in der Nähe von Legnica (Liegnitz - Polen). Es war sehr heiß, und viele Menschen waren am Strand. Während eines weiteren Badegangs beschloss ich, einen sogenannten Kopfsprung ins Wasser zu machen (manche nennen diesen Sprung "Delfinsprung", "Gleitsprung" oder "Gleitkopfsprung"). Leider war das die schlimmste und dümmste Entscheidung meines Lebens. Durch den Aufprall mit dem Kopf auf den sandigen Grund erlitt ich eine Quetschung des fünften Halswirbels, dessen Splitter in das Rückenmark eindrangen und es schwer beschädigten. Sofort war mein ganzer Körper gelähmt, und ich begann zu ertrinken. Mein längerer Verbleib unter Wasser beunruhigte meine Freunde. Ein Kollege zog mich schließlich aus dem Wasser. Zum Glück verlor ich nicht das Bewusstsein und konnte mitteilen, was passiert war.
Erste Operation im Woiwodschaftlichen Unfallchirurgiekrankenhaus in Piekary Śląskie
Nach der Ankunft des Rettungswagens wurde ich ins Woiwodschaftliche Krankenhaus in Legnica gebracht. Nach einer Computertomographie wartete ich vier Stunden auf die Entscheidung, welches Krankenhaus mich zur Durchführung einer neurochirurgischen Operation aufnehmen würde. Der Landesdiensthabende Arzt entschied, dass der Eingriff in Piekary Śląskie stattfinden soll (über 300 km von Legnica entfernt). Nach einer Fahrt im Krankenwagen quer durch Polen kam ich endlich an. Leider kam ich nicht sofort auf den Operationstisch, sondern mir wurden in den Schädel zwei Bohrungen gemacht, an denen ein Traktionsgerät befestigt wurde. Erst gegen 8 Uhr morgens wurde ich operiert (16 Stunden nach dem Unfall). Nach der Halswirbelsäulenoperation hatte ich während meines gesamten Aufenthalts im Krankenhaus in Piekary noch die Traktion am Kopf befestigt. Diese Situation dauerte zwei Wochen, bis ich nach Legnica zurückkehrte und dort im Chirurgischen Krankenhaus weiterbehandelt wurde.
Zweite Operation im Krankenhaus in Piekary Śląskie
Nach einigen Monaten intensiver Rehabilitation und einer erneuten Untersuchung im CT wurden Knochensplitter im Rückenmarkskanal entdeckt, die bei der ersten Operation nicht vollständig entfernt wurden. Dies führte zu meiner zweiten Operation in Piekary Śląskie, die jedoch erfolglos verlief. Niemand erklärte mir, was bei diesem Eingriff wirklich passiert war. Ich erfuhr nur von den Krankenschwestern, dass ich eine Blutung hatte, mein Puls auf 4 Schläge pro Minute fiel und extra für mich Blut besorgt wurde, da der gesamte Vorrat des Krankenhauses aufgebraucht war. Nach dieser zweiten Operation verschlechterte sich meine ohnehin schon eingeschränkte Mobilität. Ich erwachte mit völlig gelähmter linker Schulter und linkem Arm. Nach einigen Tagen erholte sich die Schulter fast vollständig, aber das Handgelenk der linken Hand blieb gelähmt, und so ist es bis heute. Zuvor war es fast genauso funktionstüchtig wie das der rechten Hand.
Operation in Konstancin
Als ich nach der erfolglosen Operation in Piekary Śląskie den Chefarzt fragte, wann die nächste stattfinden würde, bekam ich die Antwort, dass es keine weitere geben würde, da ich diese nicht überleben würde. So kehrte ich nicht nur mit einer immer noch nicht vollständig operierten Halswirbelsäule, sondern auch mit einer noch größeren Behinderung aus Oberschlesien zurück. Ich wollte jedoch nicht aufgeben, und meine medizinische Dokumentation wurde an Prof. Dr. hab. med. Jan Haftka in Konstancin weitergeleitet. Dort wurde schließlich eine fachgerechte Operation an meiner Wirbelsäule durchgeführt (15 Monate nach dem Unfall). Dabei wurde der mittlere Teil des Wirbelkörpers C4 entfernt und der Duralsack auf dieser Höhe entlastet. Es wurde eine vordere interkorporelle Fusion von C3-C5 mit einem Knochendübel aus dem Beckenkamm durchgeführt. Zur Stabilisierung der Wirbelsäule von C3-C5 wurde eine Caspar-Platte eingesetzt.
Völlig arbeitsunfähig und nicht in der Lage zur selbständigen Lebensführung
Wie man sieht, war der Unfall nicht das einzige Unglück, das mich damals traf. Ein weiteres Pech war, dass der Vorfall kurz nach der Jahrtausendflut stattfand, bei der, wie bekannt, viele Krankenhäuser überflutet wurden. Man kann nur spekulieren, ob meine Mobilität besser wäre, wenn ich schneller in neurochirurgische Behandlung gekommen wäre. Derzeit habe ich keinerlei Empfindungen oder Bewegungsfähigkeit unterhalb der Brust. Auch die Funktion meiner oberen Gliedmaßen ist stark eingeschränkt. Ich kann sie nur in begrenzter und unkoordinierter Weise bewegen. Unterhalb der Ellbogen habe ich keinerlei Empfindung oder motorische Funktionen. Besonders einschränkend ist die völlige Unbeweglichkeit aller Finger beider Hände. Nur mein rechtes Handgelenk ist funktionstüchtig, was mir sehr bei der Nutzung des Computers und beim selbstständigen Essen hilft.