Fahrt auf der Rennstrecke
09.08.2023 Posen
Schon immer liebte ich den Adrenalinkick, und eine Fahrt in einem Rennwagen war schon lange mein Traum – noch bevor ich eine Behinderung bekam. Als ich erfuhr, dass man in Polen Fahrten mit Sportwagen auf einer Rennstrecke buchen kann, begann ich ernsthaft, dieses Erlebnis zu planen. Meine Freunde kannten diesen Traum und schenkten mir zu meinem 50. Geburtstag einen Gutschein für Fahrten mit zwei Autos. Ich hätte kein besseres Geschenk bekommen können!
Ich entschied mich für die Rennstrecke in Posen, da sie die längste in Polen ist. Andere Strecken sind etwa 1,5 Kilometer lang und meist Kartstrecken, während die Hauptstrecke in Posen über 4 Kilometer lang ist und professionelle Autorennen ermöglicht. Für mich war es besonders wichtig, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen und so lange wie möglich zu fahren.
Ich nahm Kontakt mit dem Unternehmen auf, bei dem ich den Gutschein hatte, um einen Termin zu reservieren und die Rennwagen auszuwählen. Als Beifahrer konnte ich aus drei Autos wählen. Ich entschied mich für den Subaru Impreza WRX und den KTM X-BOW. Der Subaru ist eine Legende unter den Rallye-Autos, während der KTM ein reinrassiger Rennwagen ist, der an einen Formel-1-Boliden erinnert. Das Wichtigste war, dass der Veranstalter keine Einwände hatte, als ich meine Behinderung erwähnte, und mir Unterstützung beim Umsteigen vom Rollstuhl ins Auto zusicherte.
Bereit für die Fahrt auf der Rennstrecke
Am vereinbarten Termin kamen mein Freund und ich zur Rennstrecke in Posen. Die Anmeldung verlief schnell, und ich erhielt meine Fahrtnummern sowie eine Sturmhaube für den Helm. Alles lief reibungslos, und nach wenigen Minuten saß ich bereits im Subaru WRX. Das Personal half mir, vom Rollstuhl ins Auto umzusteigen. Sobald das Auto losfuhr, drückte es mich in den Sitz. In den Kurven wurde ich trotz meiner Lähmung von der Halswirbelsäule abwärts hin- und hergeworfen. Die Fahrt war dynamisch, angenehm und vor allem sicher und bereitete mir große Freude. Ich war sehr zufrieden, ein erstklassiges Sportauto erleben zu dürfen.
Der Renn-KTM X-BOW
Das Warten auf die Fahrt mit dem KTM verzögerte sich etwas aufgrund des Zustands der Strecke. Es bestand die Gefahr, dass die KTM-Fahrten ausfielen, da es zuvor geregnet hatte und diese Boliden eine perfekte Fahrbahn erfordern. Zum Glück schien die Sonne, und die Strecke erfüllte alle Anforderungen. Aufgrund der Besonderheiten dieses Rennwagens war es am besten, mich mit meinem Hebelift in das Cockpit zu setzen. Mein Freund und das Personal meisterten die Aufgabe problemlos, und nach einigen Minuten saß ich bequem im KTM. Vierpunkt-Sicherheitsgurte hielten mich stabil und sorgten für Komfort.
Der Start des KTM X-BOW gleicht dem Start einer Rakete. Die Beschleunigung war stärker als im Subaru. Bremsen, Beschleunigen und Kurvenfahren waren extrem. Ich wurde hin- und hergeschleudert, aber es machte Spaß. Der Fahrer bemerkte meine Begeisterung und schenkte mir eine zusätzliche Runde, sodass ich die schnelle Fahrt länger genießen konnte.
Ein Traum wird wahr auf der Rennstrecke
Das Aussteigen aus dem Rennwagen verlief reibungslos. Ich war überglücklich, einen weiteren Traum erfüllt zu haben. Ich hatte mir eine dynamische Fahrt vorgestellt, doch das, was ich beim Fahren des KTM erlebte, übertraf meine Erwartungen. Die Fahrt im Subaru war eine großartige Vorbereitung auf die echte, extreme Fahrt im KTM.
Wer sich für Motorsport interessiert und eine Behinderung hat, kann problemlos die Dienste von Unternehmen nutzen, die solche Fahrten anbieten. Ich traf auf große Hilfsbereitschaft, damit meine Fahrten auf der Rennstrecke möglich wurden. Die Hauptstrecke in Posen ist problemlos erreichbar. Leider ist der Zugang zur Tribüne für Rollstuhlfahrer nicht möglich, aber ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert.