Sky Walk Aussichtsturm
Als ich erfuhr, dass in Świeradów-Zdrój der höchste Aussichtsturm Polens errichtet wurde, wusste ich sofort, dass ich ihn besuchen musste. Vier Jahre zuvor war ich auf einer ähnlichen Konstruktion und erlebte einen Baumkronenpfad in der tschechischen Stadt Janské Lázně. Dieser vorherige Besuch inspirierte mich dazu, beide Türme zu vergleichen, um herauszufinden, welcher die besseren Aussichten bietet und wie beide Konstruktionen in Bezug auf Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen abschneiden.
Vorbereitungen für den Besuch des Aussichtsturms
In Vorbereitung auf die Reise informierte ich mich auf der offiziellen Website des Aussichtsturms. Mein Schwerpunkt lag darauf, die Einrichtungen für Menschen im Rollstuhl zu prüfen. Leider waren die verfügbaren Informationen begrenzt und erwähnten nur einen Parkplatz für Menschen mit Behinderungen, was meine Bedenken hinsichtlich der vollständigen Zugänglichkeit der Einrichtung verstärkte.
Rückkehr nach Świeradów-Zdrój nach Jahren
Ich besuchte Świeradów-Zdrój erstmals im Jahr 2010, als die Gondelbahn zum Stóg Izerski eröffnet wurde. Seitdem hat sich die Stadt etwas entwickelt – es gibt neue Hotels und Pensionen –, aber sie hat ihren Charme bewahrt und liegt malerisch zu Füßen des Isergebirges.
Als wir uns unserem Ziel, dem Sky Walk Aussichtsturm, näherten, stießen wir auf ein "Einfahrt verboten"-Schild. Dies war überraschend, da oben ein ausgewiesener Parkplatz für Fahrzeuge von Menschen mit Behinderungen wartete. Trotz Parkausweis war es nicht erlaubt, das Schild zu ignorieren, aber wir mussten eine Ordnungswidrigkeit begehen, um unser Ziel zu erreichen. Das Schieben eines Rollstuhls oder das Fahren eines elektrischen Rollstuhls von einem nahegelegenen Parkplatz zum Turm ist aufgrund der Hangneigung nahezu unmöglich. Statt eines allgemeinen Fahrverbots ein Einfahrtsverbotsschild zu platzieren, ist ein großes Missverständnis!
Als wir in der Nähe unseres Ziels ankamen, konnten wir keinen Behindertenparkplatz finden. Selbst der Taxifahrer wusste nicht, wo dieser sein sollte, und informierte uns, dass uns ein Bußgeld von 1.500 PLN für das Ignorieren des Einfahrtsverbots droht. Wir fühlten uns unsicher, fragten aber beim Turm nach, wo wir parken könnten. Die Ticketverkäuferin zeigte uns einen unscheinbaren Platz am Eingang des Aussichtsturms, der nicht blau markiert war, sondern nur mit einem kaum sichtbaren Rollstuhlsymbol gepflastert.
Der Aufstieg zum Aussichtsturm
Nach dem Ticketkauf und dem Betreten dieser neuesten Touristenattraktion Świeradów-Zdrojs war der erste Eindruck sehr positiv. Das Bauwerk beeindruckt durch seine Größe und interessante Konstruktion. Allerdings fiel mir sofort auf, dass die Abstände zwischen den Brettern auf dem Weg zum Gipfel recht groß sind, was Vorsicht mit Rollstuhlreifen erfordert. Manchmal war es nötig, im Zickzack zu fahren, um nicht in die Lücken zwischen den Brettern zu geraten.
Der Weg nach oben ist größtenteils sanft ansteigend, und es reicht problemlos eine Person aus, um eine Person mit Tetraplegie bis zum Gipfel zu schieben. Während des Aufstiegs genossen wir immer schönere Ausblicke. Nach 850 m erreichten wir die Spitze des Aussichtsturms. Die Höhe des Bauwerks und seine Lage vermitteln den Eindruck, viel höher als 62 m zu sein. Die Aussicht ist überwältigend und die Anstrengung wert. Bei gutem Wetter waren Orte zu sehen, die mehrere Dutzend Kilometer von Świeradów-Zdrój entfernt liegen.
Attraktionen auf der Turmspitze
Auf der Spitze des Aussichtsturms gibt es zwei Attraktionen. Eine davon ist ein Spinnennetz, unter dem sich ein Abgrund befindet, das jedoch für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich ist, ebenso wenig wie die Rutsche eine Etage tiefer. Die zweite Attraktion ist eine gläserne Aussichtsplattform, die für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich ist und das Gefühl vermittelt, in der Luft zu schweben. Der Blick von dieser Plattform ist unvergesslich und bietet einzigartige Erlebnisse.
Eingeschränktes gastronomisches Angebot
Nach etwa einer Stunde Aufenthalt auf der Turmspitze beschlossen wir, das Bistro neben dem Aussichtsturm zu besuchen. Das gastronomische Angebot in der unmittelbaren Umgebung dieser stark beworbenen Touristenattraktion ist recht bescheiden. Eine Entschädigung für die geringe Auswahl an Gerichten war jedoch eine Herde Schafe, die ohne jede Scheu zwischen den Stühlen und Tischen hindurchlief und nach Essensresten suchte. Für einen Städter war die Begegnung mit süßen Lämmchen und jungen Schafen ein wirklich schönes Erlebnis.
Fazit des Besuchs auf dem Aussichtsturm in Świeradów-Zdrój
Trotz der Schwierigkeiten in Bezug auf Barrierefreiheit war der Ausflug zum Aussichtsturm in Świeradów-Zdrój eine lohnende Erfahrung. Die Aussichten sind atemberaubend, und der Turm ist ein empfehlenswerter Anlaufpunkt auf der Touristenkarte der Region. Meiner Meinung nach rangiert der Sky Walk Aussichtsturm direkt hinter der Gondelbahn zum Stóg Izerski, die jedoch besser an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst ist. Die Fahrt mit der Gondelbahn sowie die Aussicht von der Spitze bieten etwas mehr positive Eindrücke.