MotoClassic auf Schloss Topacz
Was ist MotoClassic?
MotoClassic ist eine jährliche Automobilveranstaltung, die Fans von Autos aus ganz Polen und darüber hinaus anzieht. Die Veranstaltung findet im malerischen Schloss Topacz in Ślęza, unweit von Breslau, statt, wo klassische und historische Fahrzeuge präsentiert werden. Ich hatte die Gelegenheit, an diesem einzigartigen Event teilzunehmen, dank der Einladung eines Freundes, der kürzlich in die Gegend gezogen ist. Die gesamte Veranstaltung ist auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, die Rollstühle nutzen, ausgerichtet, und Begleitpersonen von Menschen mit Behinderungen erhalten kostenlosen Eintritt.
Der Beginn der Besichtigung – Oldtimer entlang der gepflasterten Straße
Nach einer kurzen Wartezeit in der Schlange und dem Kauf eines Tickets gingen wir den gepflasterten Weg entlang, der zur ersten Ausstellung führte, wo historische Autos präsentiert wurden. Bereits am Anfang der Ausstellung beeindruckten mich Fahrzeuge wie mehrere Jahrzehnte alte Rolls-Royce-Modelle, die durch ihr Alter und ihren ausgezeichneten technischen Zustand herausstachen. Besonders faszinierend war eines der fünf ältesten Autos in Polen, dessen Baujahr auf 1911 datiert ist, sowie ein sorgfältig restauriertes Vorkriegs-Feuerwehrauto. Ein großer Vorteil war, dass man im Rollstuhl freien Zugang zu allen Fahrzeugen hatte.
Zwischenkriegsautos und ein historisches Motorrad mit Kettenlaufwerk
Im nächsten Bereich konnten wir Autos aus der Zwischenkriegszeit bewundern, darunter klassische Fords und Fahrzeuge anderer Marken jener Zeit. Ein besonderes Highlight für Militärfans war ein Motorrad mit Kettenlaufwerk, das von der Wehrmacht genutzt wurde und großen Eindruck auf mich machte. Die gesamte Ausstellung war durchdacht und für Besucher zugänglich, jedoch sollte man bedenken, dass das Gelände recht weitläufig ist, sodass Rollstuhlfahrer mit eingeschränkter Mobilität an einigen Stellen möglicherweise Hilfe benötigen.
Amerikanische Klassiker und die Museums-Ausstellung
Weiter ging es in den Bereich der amerikanischen "Straßenkreuzer", dominiert von Cadillac- und Lincoln-Modellen aus der Nachkriegszeit. Der nächste Punkt der Besichtigung war das Automobilmuseum, zu dem jedoch eine recht hohe Stufe führte, was für Rollstuhlfahrer eine Herausforderung sein kann. Drinnen gab es Exponate aus der PRL-Zeit, darunter Fahrzeuge wie der Mikrus, ein Highlight der polnischen Automobilgeschichte, Mopeds und authentische Campingausrüstung aus jener Zeit. Es war großartig, wieder einen vollständig erhaltenen Sodawasserspender zu sehen, sowie Schätze wie die Czajka, ein sowjetisches Auto für die höchsten Parteifunktionäre und Staatsbeamten, und ein Polizeimotorrad sowie ein Streifenwagen. Der Museumsbesuch war eine echte Zeitreise, besonders für diejenigen, die sich an diese Zeiten erinnern.
Die Lichtung mit Motorrädern und moderne Porsche-Modelle
Nach dem Verlassen des Museums und der Besichtigung des ältesten Traktors in Polen, der ursprünglich ohne Reifen hergestellt wurde, besichtigten wir eine Lichtung, auf der Dutzende von BMW-Motorrädern aus verschiedenen Jahrzehnten ausgestellt waren. Danach ging es weiter zum Stand mit den neuesten Porsche-Modellen, die nicht nur durch ihr modernes Design und die Liebe zum Detail beeindruckten, sondern auch durch ihre Preise – einige Exemplare kosteten rund eine Million Zloty. Diese modernen Modelle bildeten einen starken Kontrast zu den historischen Fahrzeugen und verliehen der Veranstaltung eine dynamische Note.
Die nächsten Stationen waren die neuesten Angebote von Herstellern wie Jaguar, Lexus, Mercedes, Ford, Bentley und einigen anderen.
Die Kutschenparade und Militärexponate – außergewöhnliche Attraktionen bei MotoClassic
Eines der interessantesten Highlights bei MotoClassic war die Kutschenparade, von denen einige über 150 Jahre alt waren. Die Besitzer der Fahrzeuge waren in zeitgenössische Kostüme gekleidet, was dem Event eine einzigartige Atmosphäre verlieh. Für Geschichtsfans gab es auch eine Ausstellung von Militärexponaten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Unterwegs konnte man Juwelen der Automobilgeschichte entdecken, wie einen Ferrari, einen amerikanischen Schulbus, eine Dampfwalze oder ein Bugatti von 1920 im Wert von 3 Millionen Euro – das teuerste Auto der gesamten Veranstaltung.
MotoClassic – ein ideales Event für jeden
MotoClassic ist ein Event, das ich jedem empfehle, unabhängig von den Interessen. Ich bin beeindruckt von der Organisation, der Größe und der Anzahl der ausgestellten Autos. Menschen mit Behinderungen, die Rollstühle nutzen, können in vielen Bereichen mit angemessener Barrierefreiheit rechnen, obwohl einige Teile des Weges möglicherweise leichte Unterstützung erfordern. Mit über 250 Fahrzeugen aus verschiedenen Epochen findet jeder etwas für sich – sowohl Liebhaber von Oldtimern als auch von modernen Autos. MotoClassic ist eine großartige Gelegenheit, einen Tag in Gesellschaft von Freunden und Automobilgeschichte zu verbringen. Ich finde, jeder kann dort etwas Interessantes entdecken, und es lohnt sich, die Reise auf sich zu nehmen, egal wie weit sie ist.