Ausflug nach Sopot
Sopot ist eine der charmantesten und teuersten Städte Polens, gelegen zwischen Danzig und Gdingen. Es ist vor allem für den längsten Holzpier Europas bekannt, der eine Touristenattraktion und ein beliebter Spazierweg mit Blick auf die Danziger Bucht ist. Sopot zieht Besucher auch durch seine schönen Strände, eleganten Villen, die Monte-Cassino-Promenade mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Galerien sowie durch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen an. Besonders hervorzuheben ist das Festival in der Waldoper, das bereits die größten Musikstars beherbergt hat. Die Stadt hat zudem einen Kurortcharakter – es gibt eine Gradierwerk-Anlage und zahlreiche Sanatorien. Als Mensch mit Behinderung im Rollstuhl konnte ich Sopot problemlos mit der S-Bahn (SKM) erreichen, über die ich ausführlich in meinem Reisebericht über Gdingen geschrieben habe.
Waldoper in Sopot

Die Waldoper in Sopot ist ein einzigartiges Waldbühnen-Amphitheater mit über hundertjähriger Geschichte, das im Juli 1909 eröffnet wurde. Im Herzen des Landschaftsparks der Dreistadt gelegen, zeichnet sie sich durch hervorragende Akustik und eine malerische Baumkulisse aus. Nach der Modernisierung in den Jahren 2009–2012 verfügt die Oper über 5047 Sitzplätze und zusätzliche Stehplätze – insgesamt 5579 Plätze. Neben Konzerten bietet die Oper auch eine Fotoausstellung sowie Führungen durch Zuschauerraum und Bühne an.
Vom Bahnhof zur Oper sind es etwa 1,5 Kilometer, meist auf bequemen Gehwegen, doch für Menschen mit Behinderung kann diese Distanz eine Herausforderung sein, da der Weg stetig bergauf verläuft. An Tagen ohne Konzerte, wenn man dieses einzigartige Gelände besichtigen möchte, muss man dem Gehweg entlang der Straße folgen, auf der Autos fahren. Wählt man die breite Promenade mit Wandmalereien, gelangt man zu einem Tor, das für Touristen nicht geöffnet ist. Der Rückweg zum Haupteingang der Waldoper ist dann sehr beschwerlich.
Um mit dem Rollstuhl in den Zuschauerbereich zu gelangen, muss man ein Tor benutzen, das für nicht-behinderte Besucher geschlossen ist, und anschließend den Aufzug nehmen.
Die ersten Eindrücke im Zuschauerbereich und die Nähe zur Bühne sind sehr positiv, ebenso wie die Größe und gesamte Konstruktion der Waldoper. Ein Konzert des Lieblingskünstlers dort zu erleben, ist sicherlich ein unvergessliches Erlebnis.
Ulica Bohaterów Monte Cassino
Die Bohaterów-Monte-Cassino-Straße (umgangssprachlich "Monciak") ist die Hauptpromenade in Sopot – komplett autofrei und voller Restaurants, Cafés, Clubs, Läden und Galerien. Sie beginnt am Bahnhof (Tunnel unter den Gleisen) und führt hinunter zum Strand und hinauf zur Waldoper.
Für Rollstuhlfahrer kann das Gefälle des Monciak eine Herausforderung darstellen. Immerhin ist die gesamte Straße mit komfortablem Pflaster ausgelegt.
Beim Abstieg bemerkt man auf der linken Seite das berühmte "Krzywy Domek" (Schiefes Häuschen) sowie das Denkmal des Bären Wojtek. Die Monte-Cassino-Straße ist auch der beste Weg vom Bahnhof zum berühmten Pier.
Der Pier in Sopot

Der Pier in Sopot ist ein außergewöhnliches Symbol des Seebads – ein beeindruckender Holzsteg mit einer Länge von 511 Metern, der der längste seiner Art in Europa ist. Rechts vom Pier befindet sich ein Yachthafen, der über 100 Boote aufnehmen kann. Am Ende des Piers ist der Jodgehalt in der Luft doppelt so hoch wie an Land, was sich positiv auf die Atmung auswirkt.
Menschen mit Behinderung gelangen nach dem Kauf eines Tickets über einen speziellen Zugang auf den Pier. Das Befahren mit dem Rollstuhl kann jedoch schwierig sein, da die Räder leicht in die Spalten zwischen den Holzplanken geraten.
Eine sehr angenehme Überraschung ist der Aufzug, der es ermöglicht, den Spaziergang bis zum Ende dieses langen und breiten Stegs fortzusetzen. Leider war der Aufzug auf dem Rückweg defekt, sodass ich die Treppe hinaufgetragen werden musste.
Trotz einiger Unannehmlichkeiten ist der Pier eine großartige Touristenattraktion, die man bei einem Aufenthalt in diesem großen Seebad nicht verpassen sollte. Der Blick auf Sopot vom Pier aus, die Nähe zum Meer, die schönen Yachten und der erhöhte Jodgehalt – all das sind Gründe, dieses Wahrzeichen von Sopot unbedingt zu besuchen.
Lohnt sich ein Besuch in Sopot?
Der Ausflug nach Sopot war äußerst gelungen und voller Eindrücke. Die Stadt begeistert nicht nur durch ihre Lage und Atmosphäre, sondern auch durch ihre touristischen Attraktionen, die jeden – unabhängig von Alter oder körperlicher Verfassung – verzaubern können. Auch wenn manche Orte für Rollstuhlfahrer schwierig zugänglich sind, ist deutlich zu sehen, dass Sopot immer barrierefreier wird.
Ein Spaziergang entlang des Monciak, der Besuch der Waldoper und der Bummel über den berühmten Pier haben viele positive Emotionen in mir hinterlassen. Auch die Atmosphäre eines Sommerkurorts spielt dort eine große Rolle, obwohl ich die Straßenkünstler vermisst habe, die zahlreich waren, als ich vor 30 Jahren in Sopot war. Es ist auf jeden Fall eine Stadt, in der jeder etwas für sich findet, und die Erinnerungen an dieses Seebad bleiben lange im Herzen.











